Freitag, 7. Oktober 2011

El Hierro - Vulkan meldet sich zurück

Wie es aussieht hat unser Vulkan seine Siesta (dt. alltägliche Mittagsruhe) wieder beendet. Seit gestern und vor allem in der vergangenen Nacht räkelt und schüttelt er sich wieder verstärkt. Am Donnerstag kam es zu 152 Beben, das Stärkste - wie sollte es auch anders sein - heute morgen um 2.30 Uhr mit 3,6 auf der Richterskala. Es kann also wieder los gehen.

Ich wage jetzt einfach mal eine Prognose, auch wenn ich vielleicht völlig daneben liege. Dieses ständige Auf und Ab wird bis Ende Oktober so weiter gehen. Ganz nach dem Motto: Soll ich oder soll ich nicht ! - Das Showdown, also das Endspiel, werden wir Anfang bis Mitte November erleben. Dann schläft er ein oder wir können seinen Schwefeldampf riechen.

Das Cabildo (Inselregierung) hat gestern beschlossen, für den Nordtunnel "Los Roquillos" eine eingehend geotechnische Untersuchung durchführen zu lassen. Der Tunnel ist seit einigen Wochen wegen Erdrutsch und Steinschlag, die durch die Beben verursacht wurden, komplett gesperrt. Ohne ein Gutachten das die Sicherheit des Verkehrs begutachtet, bleibt er auch weiter geschlossen.

Der Tunnel mit einer Länge von ca. 2 km wurde erst vor ein paar Jahren in Betrieb genommen und verkürzt die Strecke Valverde - Golfotal um 45 min.
Der Tunnel führt von der Hochebene bei Mocanal in Kurven abwärts ins Golfotal. Die Vorstellung, daß bei einer Tunneldurchfahrt durch ein Beben vielleicht die Zu- und Ausgänge verschüttet werden und man dann sein Grab unter Millionen Tonnen von Fels- und Gesteinbrocken findet, ist nicht gerade verlockend. Sicher ist diese Verbindung für die Menschen und die Wirtschaft im Golfotal wichtig, aber Sicherheit geht vor Profit und Bequemlichkeit.
Der Tunneleingang im Hindergrund vom Golfotal (Punta Grande) aus gesehen. Auch ohne Erdbeben musste der Tunnel in der Vergangenheit bereits mehrmals wegen Steinschlag gesperrt werden. Ein Tunnel war damals die einzige Möglichkeit eine kürzere Straßenverbindung zwischen Valverde und dem Golfotal einzurichten. Auch sind bis vor wenigen Jahren noch genügend Finanzmittel aus unterschiedlichsten Quellen geflossen. Heute würde dazu sicher das Kleingeld für diese Investition fehlen.
Auf der Karte unten ist mit Pfeil der Golfo-Eingang gekennzeichnet. Bei Mocanal im Norden führt er wieder ans Tageslicht. Jetzt muß die gelb markierte Strecke über San Andres südlich, weiter über die Berge nach Frontera benutzt werden.


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