Samstag, 17. März 2012

El Hierro Vulkan - erste Nahaufnahmen

NEWS: Beben
- 13.38 Uhr - mit ML2,5 in 17 km Tiefe im Süden
- 16.05 Uhr - mit ML1,7 in 26 km Tiefe bei Frontera
Erste kleine Video-Sequenzen wurden nun von der Universität Las Palmas veröffentlicht. Forscher hatten es endlich geschafft mit dem Unterwasser Roboter (ROV) bis an die Kraterwände des Eldiscreto heran zu fahren. Die jetzt veröffentlichten Aufnahmen sind allerdings nur kleine Ausschnitte. Mehr Details werden sicher noch folgen. Das erste Video wurde in bis zu 172 m Tiefe an der Vulkanaussenwand aufgenommen. Es wurde festgestellt, daß die Eruption weiter aktiv ist und heiße Gase in ca. 120 m Tiefe den Schlund verlassen und als Jet bis zu 40 m unter die Meeresoberfläche aufsteigen. Eine Kontrolle des ROV in den sehr heißen aufsteigenden Gasen war nur schwer möglich. Auch große vulkanische Bomben werden aus dem Krater ausgestoßen, die ab 60 bis 70 m unter der Wasserlinie in einer parabolischen Flugbahn durch die Schwerkraft wieder zum Meeresboden zurückgleiten.

In 170 m Tiefe entdeckte der ROV inmitten des Asche-Regen Fische. Es kann sich um Brassen handeln, die vielleicht in Koexistenz mit dem Vulkan leben. Ob noch andere Lebewesen wie z.B. Quallen in Vulkannähe vorhanden sind, konnte wegen der vielen Aschepartikel nicht eindeutig festgestellt werden.
Hier geht es zum zweiten Video der ULPGC.
Mein Fazit:
Der Vulkan ist weiter aktiv ohne Spuren an der Meeresoberfläche oder als Tremorlinie zu hinterlassen. Das Ende der Eruption wurde also etwas voreilig durch die Pevolca (Krisenstab) verkündet. Es gibt Leben in unmittelbarer Vulkannähe. Es bleibt nun abzuwarten ob die Aktivität nachlässt oder wieder verstärkt einsetzt.  
Interessant dürften auf jeden Fall die noch zurück gehaltenen Aufnahmen und Beobachtungsergebnisse werden. Die ersten Appetithappen waren zwar kurz aber schon einmal viel versprechend und machen Lust auf mehr.

Hier noch News von Karin direkt aus El Hierro......
Die Inselregierung, die kanarische Regierung, das Tourismusbüro und weitere Institutionen bieten ab heute einen Work-Shop unter dem Motto "Lerne alles über unsere Vulkane" für 50 Teilnehmer auf El Hierro an, der bereits vor Anmeldungschluss voll belegt war. Das allgemeine Interesse ist groß.
An 3 Wochenenden werden hochkarätige Biologen, Geologen, Vulkanologen und Inselexperten Vorträge halten und Feldstudien mit ausführlichen Erklärungen in der Lava, auf den Bergen und an der Küste veranstalten. Das Programm ist bunt, sehr interessant und soll unter anderem dazu beitragen unseren Unterwasser- Eldiscreto ein wenig attraktiver für den Tourismus zu vermarkten  und der Inselbevölkerung Hintergrundwissen zu vermitteln und Fragen zu beantworten. Wieder ein Schritt in die richtige Richtung... 

8 Kommentare:

  1. Guten Morgen zusammen,

    es ist schon erstaunlich mit den Tiefen- bzw. Höhenangaben. Ist er nun nur noch 88 Meter von der Oberfläche entfernt, oder wieder auf 120 Meter tiefe eingebrochen ????

    Immerhin bedarf die Differenz von 32 Metern einer Erklärung.

    Schade, dass nur Fische, Asche und Steine sichtbar sind. Interessanter wäre der "Stream" und die "Bomben" bzw. der Kraterrand selber.

    Grüße aus Dormagen

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    1. Hai!
      Vermute mal die Ausstossöffnung am Katerboden liegt auf 120m Tiefe!Der Kraterrand auf ca 88m.

      Grüße aus Hannover
      *Marco*

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  2. Wanninger meint: Aha, die Eruptionen sind weiter aktiv und die Entwarnung der PEVOLCA war wohl etwas voreilig. Naja, da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken.
    Und wohl auch die Interessens-Vermengungen.

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  3. Erdbeben, Saturday March 17 2012, 13:38:34 Mag. 2.5. Da kommt wohl doch noch mal etwas Schwung in die Bude. Hoffentlich nur ruhiges blubbern wie bisher.

    Gruß Björn

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  4. Bei den auf dem in Vulkannähe fotografierten Fischen handelt es sich unzweifellos um Bernsteinmakrelen. Die Bernsteinmakrele ist ein sowohl tag- wie auch nachtaktiver Jäger, die sich hauptsächlich von Schwarmfischen wie beispielsweise Gelbstriemen (Bogas)oder auch Sardinen ernährt. Makrelen jagen gerne bei schlechter Sicht, da ihre Sinnesorgane auch dann die Beute aufspüren können.

    Grüße von Lanzarote,

    Michael
    Tauchschule Bahianus Club Lanzarote

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    1. Moin Michael und Danke

      "unzweifellos um Bernsteinmakrelen"

      Ich hatte da noch zwischen Thun und Makrele gegrübelt, Größe ist auf den Bildmaterial schlecht zu beurteilen, beides sind typische Hochseefische und nutzen den Ort nur als Ruheplatz auf ihren Wanderungen. Wie heisst das Gebiet noch ins Deutsche übersetzt, "Das Meer der Ruhe".

      Imho waren Mantasichtungen dort schon häufiger und auch Walheie wurden dort beim pausieren gesichtet.

      Dann noch ein ein Fauxpass von gestern Manfred:

      Im Wasser ist immer Sauerstoff, nicht umsonst heisst das Zeugs H2O ;-). Aber ich weiß was Du meintest, der gelöste Sauerstoff ging gegen Null. Sowas ist in der Tiefsee nicht unüblich da dorthin kein Licht kommt und eine Photosythese nicht möglich ist. Das bisselken O2 geht dort an solch einer Zone sofort mit Eisen, Schwefel oder Carbon direkt eine Verbindung ein.

      Die Auswurfstelle lag in ~400m Tiefe und dort ist das Wasser sauerstoffarm (gelöstes Gas unter hohen Druck), das ist nicht einmalig. Dafür gibt es viele Stellen auf der Welt, jüngstes Beispiel war in Afrika wo glaub in den 90ern ein ganzes Dorf an einem Vulkansee im schlaf erstickt ist.

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    2. Ups noch ein kleiner Nachtrag

      Der Vulkansee lag in einem Talkessel, bevor davor jemand Angst bekommt.

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  5. Exakt, dabei handelte es sich um eine CO2-Eruption: http://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-See

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