Freitag, 6. Dezember 2013

Vulkan ... und die Messboje sendet Daten

NEWS:

Die Messergebnisse der vor La Restinga eingesetzten Boje zeigen überraschende Werte. Es ist nicht der CO² oder Schwefeldioxidwert, sondern der Salzgehalt (grün) des Meerwasser der Anfang Dezember plötzlich rapide abfällt.

Dazu gibt es aber eine einfache logische Erklärung. Auch auf El Hierro hat es am 2./3. Dezember geregnet - und zwar sehr viel. Bis zu 200 l/m² haben das Oberflächenwasser derart verdünnt - und damit auch den Salzanteil im Bereich der Sensoren. Die Salzkonzentration fiel steil ab und ließ die Kurve stürzen. Inzwischen hat sich der Salzanteil wieder stabilisiert.

Die blaue Linie zeigt die derzeitige Wassertemperatur von rund 22°C. Also noch warm genug für ein Bad im Atlantik.
Auch die anderen Werte liegen im Normalbereich. Die Messboje von Vulcano funktioniert also und schickt ihre aktuellen Werte ins Netz.

Die AIDAstella (weiteres dazu hier) heute Morgen kurz vor Sonnenaufgang gegen 7.45 Uhr im Hafen von Santa Cruz de La Palma. Fast wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein bis jetzt um 17.00 Uhr.
Was hat nun AIDA mit El Hierro zu tun?

Für heute wurde für die Westinseln El Hierro, La Gomera und La Palma vom staatlichen Wetterdienst AEmet Starkregen ähnlich wie zu Beginn der Woche angekündigt (ich hatte gestern berichtet). Die Wetter-Warnstufe wurde auf "Gelb" angehoben.
Das Wolkenband liegt inzwischen aber schon über der Küste von Westafrika und hat keinen Tropfen hier abgeregnet.

Gut für die AIDA Gäste und gut auch für unsere wasserempfindliche Technik. Also keine weiteren Stromausfälle oder eine Unterbrechung ins Internet.
Auch unsere Meteorologen kochen nur mit Wasser und liegen ab und zu völlig daneben. Die Natur hat ihre eigenen Regeln, die der Mensch auch in der Meteorologie noch nicht ganz deuten oder berechnen kann.


Auch heute bereits 12 leichte Beben unter El Hierro (links IGN Histogramm).  Die Beben erreichten die Stärke ML1,7 und kamen aus 12 bis 13 km Tiefe. Die Oberflächenverformung der Insel bleibt konstant im üblichen Bereich. Nur die GPS Station HI03 bei Pozo Salud im westlichen Golfotal melden einen leichten Rückgang von einigen Millimetern.
Das Epizentrum liegt weiter unter dem Inselmassiv um den Berg Tanganasoga/Malpaso. Auch hier keine große Veränderung.


Donnerstag, 5. Dezember 2013

Die Tücken der Technik - "Abgesoffen"

NEWS:

In den vergangenen Tagen war es mir leider aus technischen Gründen nicht möglich auf die vulkanischen Aktivitäten unter El Hierro einzugehen.
Meine (und nicht nur meine) Internetverbindung war im wahrsten Sinne des Wortes "Abgesoffen" Ich hatte keine Verbindung ins Netz.
Nach den starken Regenfällen vom vergangenen Sonntag und Montag von 140 Liter pro m² (Ostseite La Palma) fiel nicht nur zeitweise der Strom, sondern auch das Internet bis heute aus.
Jetzt hat es die Telefonica aber endlich geschafft, die Leitung wieder "Trocken" zu legen.

Nach der jüngsten Satellitenaufnahme von 17.00 Uhr heute von Eumetsat (links) ist allerdings das nächste Starkregengebiet bereits auf dem Atlantik in Lauerstellung und soll uns am morgen am Freitag erreichen. Auch nach den Prognosen der AEmet (unten) liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei 100 %. Die Warnstufe wurde auf "Gelb" angehoben. Lieber Regen als wie Sturm oder Orkan.


Davon sind wir bisher in diesem Jahr zum Glück verschont geblieben. Noch allzu tief stecken die bitteren Erinnerungen an den Hurrikan mit Windspitzen von über 200 km/h vor 8 Jahren in den Knochen. Es ist auch eine Naturgewalt gegen die der Mensch relativ machtlos bleibt. Norddeutschland erlebt ja im Moment etwas ähnliches. Hoffen wir nur, dass keine Menschen zu Schaden kommen.

Die andere Naturgewalt der Vulkan unter El Hierro verhält sich unverändert. Eine Reihe von Beben in den letzten Tagen. Am 1.12. ein ML2,3 Beben aus 12 km Tiefe am Tanganasoga (rosa) und gestern auch wieder einmal ein ML2,2 Erdstoß vor dem Westzipfel (blau) aus 11 km Tiefe. Die anderen Werte habe ich noch nicht analysiert - werde das aber in Kürze nachholen.