Samstag, 5. November 2011

El Hierro Vulkan - Restinga evakuiert

Kurz vor Sonnenuntergang haben sich dramatische Szenen vor Restinga abgespielt. Mehrere Eruptionsstellen hätten sich geöffnet. Einige Quellen sprechen von bis zu 5 sprudelnden Geysiren. Die aus dem Meer aufsteigenden Gasblasen hätten die Höhe eines 2-stöckigen Hauses erreicht (Quelle: Canarias7).
Das Ort Restinga wurde sofort mit Hilfe des Militärs evakuiert. Die Notevakuierung sei in 30 min. abgeschlossen gewesen.

Das sind erste nicht bestätigte Augenzeugen-Berichte. Sobald weiteres bekannt ist, melde ich mich.

Foto: LaProvincia
Die Journalisten von La Provincia sprechen von bis zu 20 m hohen Blasen. Sehr viele, vielleicht giftige Dämpfe, seien ausgetreten.
Der Alptraum wiederholt sich, so eine evakuierte Anwohnerin von La Restinga. Viele finden bei Verwandten und Freunden Unterschlupf. Nur wenige müssen in die Notquartiere von Valverde.

21.32 Uhr - Soeben hat der Krisenstab die Sofortevakuierung von Restinga bestätigt. Es sei eine vorbeugende Maßnahme, da außer Dampf auch Aschepartikel in den austretenden Massen entdeckt wurden.
Die nächste Eruptionstelle soll sich nur wenige hundert Meter vom Land entfernt befinden.

22.18 Uhr - Ein evakuierter Anwohner erzählt: "Nur wenige hundert Meter von der Strandpromenade entfernt, habe sich plötzlich  im Meer ein Spalt geöffnet und Rauch und Lava ca. 10 m in die Höhe geschleudert und eine Druckwelle habe ihn dann erfasst."

El Hierro Vulkan - Whirlpool im Süden



NEWS: Sofortige Evakuierung von La Restinga angeordnet. Mehrere neue Eruptionsstellen öffnen sich vor der Küste.

Aktuelle Aufnahmen des Gobierno de Canarias  vor wenigen Stunden. Es handelt sich wahrscheinlich um die von Restinga am nächsten gelegene Ausbruchstelle.
Berichtet wird von einer großflächig verfärbten Meeresoberfläche in braun/grau und grünlich, die sich weiter ausbreite. Das ganze Szenario erinnere an einen großen kochenden Suppentopf mit aufsteigenden Rauchschwaden.
Das Forschungsschiff "Ramon Margalef" ist vor Ort um nähere Aufschlüsse unter Wasser zu gewinnen. Der Einsatz des ROV-Roboter sei jedoch wegen der starken Hitze problematisch. Die Sensoren dieses Gerätes halten nur Temperaturen bis zu 35° aus.

Weiter wurde bekannt, daß der Katastrophenstab auch die südliche Ausfahrt bei Pozo de La Salud wegen Steinschlag aus dem Golfotal gesperrt hat. So - nun bleibt nur noch die alte Bergstrecke über die Berge offen... und die ist keineswegs gegen Erdrutsch geschützt. Auf diese Problematik hatte ich ja bereits vor Tagen vermehrt hingewiesen.

Last but not least wurde auch noch im Nordteil von El Hierro wegen Steinschlag die Straße zum Meeresbad Pozo de "Las Calcosas" geschlossen. Keine wichtige strategische Strecke, aber der Weg zu einem schönen Plätzchen und das zeige ich Ihnen hier.

aus dem Buch "Geheimnisvolles El Hierro"

El Hierro Vulkan - Golfotunnel wird geschlossen

Wie soeben der Krisenstab (Povelca) entschieden hat, wird das Golfotunnel bis auf weiteres komplett gesperrt. Zu groß sei die Gefahr einer weiteren Nutzung durch einen Steinschlag oder Erdrutsch.
Eine nicht überraschende aber notwendige Maßnahme bei den zunehmenden Erdbeben.

Seit 8.00 bis 12.30 Uhr gab es im Golfo allein weitere 15 Erdstöße. Das kräftigste Beben erreichte um 9.44 Uhr die Stärke 3,9 RSk. Auch steter Tropfen höhlt den Stein und führt im Laufe der Zeit zu instabilen Felswänden.
Der Tremor macht plötzlich Kapriolen, so daß nach meiner Einschätzung in Kürze irgendwo größere Mengen Magma austreten könnten.

Eine erste Zwischenbilanz zu dem am 2.11.2011 gestarteten Hilfeaufruf "Notunterkünfte gesucht" kann bereits gezogen werden. Über 50  Unterkünfte auf allen Kanarischen Inseln und sogar aus Deutschland wurden angeboten. Dafür darf ich mich bedanken.
Auch für die angebotenen Sach- und Transporthilfen meinen Dank
Die Adressen werden von mir gesammelt und dann im Bedarfsfalle an das Rote Kreuz bzw. den Katastrophenstab von El Hierro weitergeleitet.
Die Aktion läuft weiter - wer helfen möchte kann mir sein Angebot unter EMail: Lapalma1.@web.de zu kommen lassen.

El Hierro Vulkan - starkes Beben und Erdrutsch

NEWS: Neue Beben um 9.05 Uhr mit 3,5 RSk. und um 9.44 Uhr mit 3,9 RSk. beide im Golfo - starker und nervöser Tremor (Magmaaufstieg) zu beobachten



Blick auf  Las Puntas und Tunneleingang
Zu den Vorgängen im Süden erfolgte um 20.36 Uhr im Golfotal gestern Abend ein Beben von 4,4 auf der Richterskala in 22 km Tiefe. Nach Aussagen von Wissenschaftlern und Anwohnern wurde dieser Erdstoß wesentlich stärker empfunden als die Messdaten anzeigen. Auch im Hafenbereich Estanca auf der Ostseite und sogar auf den benachbarten Inseln La Gomera und Südteneriffa war er zu verspüren. Das Beben löste im Golfotal in Guinea und bei Sabinosa Erdrutsche aus, die jedoch keine Schäden hinterließen. Vorsorglich wurde das Golfotunnel vom Krisenstab für die Nacht gesperrt. Da das Geologische Institut (IGN) weitere stärke Erdbeben nicht ausschloss wurden in Las Puntas (siehe Archivbild) auch 11 Wohnhäuser im Steinschlag gefährdeten Bereich evakuiert. Ein weiteres Beben der Stärke 3,6 RSk. erfolgte um 0.16 Uhr diesmal im Süden. Das Bebenzentrum lag in 11 km Tiefe.
Auf dieser IGN Grafik ist die Lage und Verteilung der Beben in den letzten 3 Tagen zu erkennen. Auffallend, daß es nur einen Erdstoß, nämlich den von heute Nacht, im Süden gab. Neue Meldungen aus der Südregion liegen noch nicht vor.

Freitag, 4. November 2011

El Hierro Vulkan - es kocht und brodelt

Hinweis: Bitte nicht die IGN Seiten aufrufen. Die Seite ist überlastet und wird für die Wissenschaftler benötigt die nicht im internen Netz angeschlossen sind.

News :Erdbeben von 4,4 RSk. um 20.36 Uhr im Golfo - Erdrutsch in Sabinosa und Guinea (Frontera).

 
Die roten Kreuze kennzeichnen in etwa die Lage bzw. die Linie der neuen Eruptionen. Gesprochen wird von drei Eruptionen. Die Entfernung zur Küste beim nördlichsten  Punkt, dürfte etwa 1,5 km betragen. Die Meerestiefe ist mir nicht bekannt, aber durch die Küstennähe und die Unterwasser Gebirge möglicherweise sehr flach. Hier könnten wir noch Überraschungen erleben.
Die grüne Fläche ist eine mit Plastikplanen überspannte Bananenplantage und gehört einer einflussreichen Familie aus Madrid. Genau auf diesem Gelände sollte das ESA Raketen- Startareal entstehen. Durch meine Recherchen zum Buch hatte ich Gelegenheit diese Örtlichkeiten genau unter die Lupe zu nehmen.

Foto: Gobierno de Canarias
Rauchende und auf der Meeresoberfläche treibende Lavabrocken. Ein schönes aber auch gefährliches Schauspiel. Darunter brodelt der Vulkan. Der Tremor hat weiter zugenommen , verläuft aber gleichmässig. Beben gibt es weiter im Golfo, das Stärkste mit 3,8 RSk. um 13.41 Uhr in 21 km Tiefe.



Die Informationspolitik des Gobierno de Canarias (Kanarische Gesamtregierung) hat sich seit gestern positiv verändert. Relativ schnell werden nun neue Fotos ins Netz gestellt. Allerding meist ohne genaue Beschreibung, einfach kommentarlos. Aber der Wille ist zu sehen. Dafür ein Danke!

Etwas anderst sieht es mit den Informationen des Krisenstabes aus, der vielleicht auch überfordert ist.
Die Ausdrucksweise auf der offiziellen El Hierro Emergencias - Seite , die die Anwohner informieren und warnen soll, vermittelt mit ihren Fachausdrücken keine verständliche Information. Bezeichnungen und Umschreibungen wie etwa "Prozess der 'rektifiziertem Diffusion' oder Permanent-intermittierende Impulse" verstehen Wissenschaftler und vielleicht noch Hobbyvulkanologen, aber sicher kein Normalbürger geschweige denn ein einfacher Bauer und Ziegenhirte von El Hierro.
Hier sollte dringend daran gearbeitet werden um auch mit einfachen Worten die Botschaft an den Mann/Frau zu bringen.

El Hierro Vulkan - Serien Vulkanausbruch ?



Neue Aufnahmen des IGN zeigen erstaunliches. Nicht nur ein oder zwei Vulkanschlote, sondern eine ganze Reihe von Eruptionen hat sich aktiviert. Aufgrund der Ausrichtung und Länge muß mit einem sich öffnenden Spalt - Vulkanausbruch gerechnet werden bzw. er ist bereits im Gange. Aufgrund der seismischen Aktivitäten und des noch immer starken Tremor gibt es wahrscheinlich auch genügend Magma Nachschub um viele Schlote bedienen zu können. Weitere Fotos unter diesem  Link.






News -Ticker
Neues Beben um 13.41 Uhr mit 3,8 RSk. in 21 km Tiefe im Golfo.
15.28 Uhr - starker Schwefelgeruch in Restinga
17.41 Uhr - wahrscheinlich drei Eruptionsherde ca. 1,5 km vor der Küste im Süden


El Hierro Vulkan - es sprudelt wieder

Foto: Gobierno de Canarias

Im Süden sprudelt es weiter. Ob es sich um den gleichen Eruptionspunkt wie vor drei Wochen handelt, soll heute geklärt werden. Es tritt kaum "grüne Brühe" aus.
Das Gobierno Canarias (Kanarenregierung) spricht von zwei Zonen mit unterschiedlicher Färbung der Meeresoberfläche. Auch wurden zwei Bereiche mit schwimmenden Lavabrocken ausgemacht. Vielleicht hat sich doch im Süden noch ein weiterer Förderschlot geöffnet.
Der Tremor (aufsteigende Magma) läuft weiter auf hohem Niveau. Eine Entlastung, also der große Magmaaustritt dürfte noch bevorstehen. Dann bricht die jetzt breite Tremorlinie zu einem schmalen Band zusammen. Wenn Sie zurückblättern zur ersten Eruption kann das schön beobachtet werden.
Das Bebenzentrum liegt weiter im Golfotal. Eine Reihe von Erdstößen, bis 3,2 RSk. gestern (3.11.) um 23.06 Uhr, erfolgte in 16 bis 21 km Tiefe. Hier dürfte die Magmahauptkammer angesiedelt sein. Ob nun der geöffnete Seitenschlot nach Süden große Entlastung bringt, möchte ich bezweifeln. Die kommenden Stunden werden es aber zeigen.

Jean Manuel Santana vom Krisenstab (Pevolca) hält die Lage in Restinga für sicher. Es erfolgt zum jetzigen Zeitpunkt keine erneute Evakuierung. Die inzwischen vor Ort anwesenden Wissenschaftler seien 24 Stunden vor einem bedrohlichen Ereignis jetzt in der Lage zu warnen. Die Lage sei ernst und Ruhe und Besonnenheit das oberste Gebot.

Im Umkreis von 1,5 km um den Vulkan Eldiscreto gibt es kein Leben mehr. Zu diesem Ergebnis kam Alberto Brito vom Institut für Meereskunde der Universität von La Laguna (Teneriffa). Alle Fische und Meerestiere wurden beim Ausbruch getötet. 96 Fischarten sind davon betroffen. Im weiteren Umkreis bis 5,5 km gibt es nur unterhalb von 200 m Meerestiefe noch Leben. Langsamwachsende haben die geringste, schnellwachsende Fischarten die größte Überlebenschance.
Traurig - ist doch gerade dieses Gebiet seit 1998 als Meeresbiotop und maritime Schutzzone für die Regeneration seltener Fischarten ausgewiesen worden.

Donnerstag, 3. November 2011

El Hierro Vulkan - Eldiscreto meldet sich zurück

Schneller als erwartet meldet sich der Südvulkan Eldiscreto bei Restinga zurück. Diese Aufnahmen stammen aus dem Hubschrauber der Guardia Civil von 11.00 Uhr heute am Vormittag. Zu erkennen sind braun/grüne Flecken an der Meeresoberfläche. Die Aktivität hat zugenommen. Berichtet wird auch von zeitweise aufkommenden Strudel. Es ist davon auszugehen, daß die Intensität im Laufe des Tages weiter zunimmt. Erste Anwohner verlassen aus Unsicherheit das Ort Restinga (hier im Hindergrund zu sehen). Der Katastrophenstab muß erst "Tagen" um sich eine Entscheidung abzuringen. Aber das kennen wir ja bereits. Der Bürgermeister der Hauptgemeinde El Pinar strahlt gar Zuversicht aus. "Keine Gefahr, wir wissen ja jetzt wo sich der Vulkan befindet" Die evtl. noch aufkommenden Konsequenzen hat er sich dabei wohl nicht überlegt.
Ob sich der inzwischen angespeicherte Magmavorrat  hier im Süden entlädt, stelle ich einmal in Frage ? Der Tremor ist intensiver als je zuvor. Wachsam muß weiter das Golfotal beobachtet werden.
Auch das Gutachten zur Sicherheit des Golfotunnel kam heute durch Zufall an das Tageslicht. Danach stufen die beauftragten Mitarbeiter des Geologico y Minero de Espana (IGME) das Tunnel ab einer Bebenstärke von 4,5 auf der Richterskala in 10 km Tiefe als nicht mehr sicher ein. Große Felsbrocken könnten sich aus der 900 m hohen Felswand lösen und herunter stürzen. Der Krisenstab (Pevolca) möchte das Gutachten nicht veröffentlichen, da er es als nicht notwendig ansieht.
Was bleibt dem Betrachter - er staunt und schweigt! 

El Hierro Vulkan - Magma steigt kräftig auf


Der Tremor (Magmaaufstieg) hat sich heute morgen weiter verstärkt. Nach meiner Einschätzung dürfte innerhalb der nächsten 24 Stunden ein Lavaaustritt (Eruption) zu erwarten sein.
Die Frage ist jetzt nur wo ?
Zwei Möglichkeiten stehen nun zur Verfügung. Entweder findet das Magma seinen Weg Richtung Süden und wird den Eldiscreto weiter anhäufen. Hier besteht dann die Gefahr einer explosiven Eruption, da die Lavaaustrittstelle  die kritische Linie von 150 bis 100 m bis zur Meeresoberfläche erreicht. In Verbindung mit Wasser und dem abnehmenden Meeresdruck wird es turbulent.
Die zweite Möglichkeit, die ich persönlich favorisiere, ist ein Ausbruch im Golfo. Hier ist nicht zwingend an eine Wassereruption  zu denken, sondern  auch an einen Ausbruch auf dem Land selbst denkbar.

Aufhorchen ließ mich gestern Abend, ein Beben um 18.56 Uhr mit 2,7 RSk. im Inselinnern in 17 km Tiefe. Das war genau oberhalb der Golfabruchkante in Nähe des Berges Tanganasoga. Um es noch einmal klarzustellen, das sind meine Überlegungen und mein mögliches Szenario.


Kräftige Beben haben um 18.10 Uhr gestern Abend mit 4,4 auf der Richterskala und 3,1 RSk. um 22.08 Uhr die Insel erschüttert. Die vergangene Nacht wurde wieder von vielen mittleren Erdstößen begleitet.
Aufgrund vieler Abfragen fällt zeitweise der Server des Geologischen Institut (IGN) aus. Bitte beschränken Sie sich mit Zugriffen, da Wissenschaftler die nicht am internen System angeschlossen sind, diese Daten zeitnah benötigen. Danke !

Wie das INVOLCAN (Vulkanische Institut) gestern noch bestätigte, liegt der Gasausstoß von CO² aus der Erd- und Wasseroberfäche bei 1044 Tonnen/Tag. Der höchste jemals auf El Hierro gemessene Wert. Normal sind es zwischen 140 bis 885 t/Tag. Bei der Eldiscredo Eruption am 6.10.11 lag der Wert nur bei 990 t an diesem Tag.
Gastechnisch also auch ein untrügliches Zeichen für eine bevorstehende Eruption.

Zum Thema Lava Analyse hat sich das Gobierno Canarias endlich zu Wort gemeldet. Nach deren Gutachten handelt es sich beim Südausbruch um eine Mischung aus Basalt - schwarzer Teil, 43% SiO² und Trachyt -weißer Teil, 63% SiO² mit starken Gaseinschlüssen. Es sei normales Lavamaterial und nicht explosiv.  Wer weiteres nachlesen möchte hier.

Mittwoch, 2. November 2011

El Hierro Vulkan - IGN korrigiert Beben auf 4,3 RSk.

Das Beben heute Morgen um 7.54 Uhr war doch um einiges stärker als die zunächst gemeldeten 4,0 RSk. Das IGN korrigierte den Wert inzwischen auf 4,3 Richterskala nach oben. Der Unterschied hört sich wenig an, aber ein Beben von 4,0 ist 10x stärker als ein Beben von 3,0 RSk. Über Schäden wurde bisher nichts bekannt.
Inzwischen hat sich ein weiterer Erdstoß mit 3,3 RSk. um 12.44 Uhr in 21 km ereignet. Auch flacherer Beben in 9 km Tiefe sind zu verzeichnen.
Wer jetzt noch von Blümchen-Idylle redet verkennt die tatsächliche Situation. Das sind Fakten und keine Vermutungen. Ich erinnere nur an meine Aussage von gestern (4,0 - 4,2RSk.)

Der Tremor läuft ohne große Abschwächung weiter seinen zickigen Kurs. Neue Eruptionsherde wurden bis jetzt noch nicht gemeldet

Das Ergebnis der Magma- bzw. Lavauntersuchung der Süderuption wurde bekannt. Danach hat das pyroklastischen Magma ein weit größeres explosives Potenzial als bekannt oder vermutet. Prof. Domingo Gimeno Torrente vom Geochemischen Institut in Barcelona ist der Meinung, daß es nicht mit dem "Typ: Surtseyano" identisch ist.
Die inhomogene Mischung besteht aus unterschiedlicher Zusammensetzung und ist sehr porös.
Er versteht nicht warum erst so viel Zeit verstreichen muß, bis eine Probe in seinem Labor landet. Viele andere spanische Institute hätten längst innerhalb von 24 Stunden die Untersuchung durchführen können und wären zum gleichen Ergebnis gekommen. Hier wer den Bericht (span.) nachlesen möchte.

Die Notunterkünfte fassen nicht 4000 Evakuierte sondern nur 2500 Menschen. Das Militär stellt 2000 und das Rote Kreuz 500 Plätze bereit. Wo die Zeltstadt errichtet wird, kann erst kurzfristig je nach Krisenlage entschieden werden. Als sicherster Standort gilt der Ostteil der Insel.

Gestern haben mich Anfragen aus El Hierro erreicht mit der Bitte im Blog um folgendes zu bitten:


HILFE - AUFRUF

Wer sieht sich in der Lage und ist bereit bei einer evtl. Evakuierung auf El Hierro Menschen bei sich aufzunehmen und eine Unterkunft für eine bestimmte Zeit anzubieten.
Ansprechen möchte ich besonders Leser die auf den Kanaren leben oder ein Haus oder eine sonstige Wohnmöglichkeit auf den Inseln haben.

Ich denke aus Solidarität müssen wir in dieser außergewöhnlichen Situation den Herrenos helfen und unsere Verbundenheit nicht nur mit Worten sondern durch Taten auch zeigen. Es wäre sicher nicht nur eine schöne Geste.

Wer helfen möchte schickt mir bitte einfach eine EMail an: Lapalma1@web.de
Bitte die Anschrift - Rückrufnummer und die mögliche Personenanzahl die untergebracht werden kann, angeben.

Ich werde die Adressen sammeln und weiter an das Rote Kreuz bzw. den Katastrophenstab von El Hierro leiten. Ich bedanke mich heute schon für Ihre Hilfe und werde natürlich über die Resonanz berichten.

El Hierro Vulkan - Zuspitzung der Lage

Gestern Abend hat nun auch das Gobierno de Canarias (Kanarische Regierung) und der Krisenstab (Pevolca) eingeräumt, daß ein Vulkanausbruch im Golfo nicht mehr auszuschließen sei. Der Tremor (aufsteigende Magma) hat wie auf der Grafik zu sehen, stark zugenommen. Wir alle kennen noch die Tremorkurven vor dem Südausbruch vor zwei Wochen. Damals war der Tremorverlauf noch stärker, was dann im Ausbruch endete. Eine Vielzahl von Beben, aber nicht stärker als 2,7 Richterskala, ereigneten sich in der Nacht. Die ersten Beben kamen bereits bis an 15 km Tiefe herauf.
Nachtrag: Soeben Beben der Stärke 4,0 RSk. um 7.54 Uhr im Golfo

In den vergangenen Tagen lag das Bebenzentrum noch in ca. 20 km Tiefe. Das Gebiet der Erdstöße ist unverändert der Golfo. Auf der IGN Grafik sind alle Beben der letzten drei Tage markiert.
Das Vulkanische Institut (INVOLCAN) bestätigte heute Morgen auch die Zunahme der diffusen Emission von Kohlendioxid (CO²) in die Atmosphäre.
Beobachtet wurden inzwischen wieder im Süden Meeresstrudel und vermehrt auf der Meeresoberfläche treibende und qualmende Lavastücke. Dies deutet wohl auf eine verstärkte Aktivität des Eldescreto hin.

Gestern wurde auch die La Unidad Militär de Emergencias beauftagt, eine Sondereinheit des Militär für Notfälle, mit der Einrichtung von Notquartieren für 2000 Menschen zu beginnen. Diese Einheit ist in Teneriffa stationiert. Bereits gestern Mittag wurden im Hafen von Los Christianos (Teneriffa) 17 LKW mit Zelten und dem notwendigen Zubehör verladen, die am Abend in El Hierro eintrafen. Der zweite Schiffstransport soll heute folgen.
Diese 2000 zusätzlichen Notunterkünfte sollen zu den bereits vom Roten Kreuz vorgehaltenen und eingerichteten Unterkünften installiert werden. Die Gesamtkapazität würde dann für 4000 Menschen ausreichen. Als zentralen Ort hat man den Raum Valverde ausgewählt. 

Die Live Webcam im Golfotal funktioniert seit gestern wieder. Standort ist der Küstenbereich bei Punta Grande. Die Blickrichtung über La Frontera in die Bergkette um das Golfotal.

Dienstag, 1. November 2011

El Hierro Vulkan - nur eine Fata Morgana ?

Hier eine Archivaufnahme von der Golfo Nordküste mit den vorgelagerten Roques de Salmor. Dort entstanden auch die Luftaufnahmen vom Vormittag. Inzwischen sind viele grüne und braune Flecken, je nach Sonneneinstrahlung, auf der Meeresoberfläche zu erkennen, die aber bereits gestern da waren. Eine Leserin vor Ort vermutet, daß sich die "grüne Brühe" aus dem Süden hier vor den Felsen sammelt und kreist. Auch von offizieller Seite gibt es keine Stellungnahme.
Also gehen wir einmal davon aus, daß es wahrscheinlich eine optische Täuschung war.
Auch der Tremor hätte reagieren müssen. Er verläuft aber normal und  kräftig weiter.

Zwei Erdstöße mit 3,3 RSk. um 12.08 Uhr und 16.08 Uhr in 21 bzw. 25 km Tiefe. Es fällt auf, daß es heute vor der Golfoküste auch leichtere Beben in 15 und 17 km gegeben hat.

Inzwischen gibt es auch ein Unterwasser-Video der Roman Margalef, das aber wegen der starken Trübung keine weiteren Details vom Südvulkan hergibt.

Nach einer Verlautbarung des Gobierno de Canarias haben Untersuchungen an aufgefundenen toten Fischen bei Restinga ergeben, daß sie durch die Druckwelle und nicht durch giftige Gase getötet wurden. Eine Untersuchungskommission prüft nun mehrmals täglich die Qualität des Wassers, der Atmosphäre und von Lebensmitteln.

Wie ich feststelle ist die deutsche Presse noch mit dem Abgesang der Vulkanaktivität beschäftigt. Andere Themen sind im Moment in den Schlagzeilen. Bleibt nur abzuwarten, wann der Faden wieder aufgenommen wird und El Hierro wieder zum Titelthema wird.




El Hierro Vulkan - Eruption im Golfo ?

Eruption im Golfokessel? Eine neues Flugzeug Video ist soeben veröffentlicht worden.


Es ist nicht deutlich zu erkennen, ob es sich um die "grüne Brühe" vom Eldiscreto im Süden handelt, oder tatsächlich eine neue Eruption - diesmal im nördlichen Golfo, erfolgt ist.
Die Lage lässt sich für mich genau bestimmen. Ca. 800 m  oder etwas weniger von der Nordküste des Golfotales entfernt. 100 - 200 m südlich des Roque de Salmor Felsen.
Relativ flaches Gewässer.
Die nächste bewohnte Siedlung  ist Punta Grande an der Küste bzw. Guarazoca auf der Hochebene.

Soviel zunächst.

El Hierro Vulkan - Doppelschlag

Das gestern erwartete Beben kam mit einem Doppelschlag. Um 22.06 Uhr mit 3,9 RSk. und um 4.15 Uhr nochmals mit 3,9 Richterskala. Man muss kein Hellseher sein, um anhand des Tremor diese Ereignisse und die Stärke in etwa vorher zu sagen.

Der Tremor ist weiter angewachsen und wird sich heute vermutlich mit Erdstößen über 4,0 - 4,2 RSk. zurückmelden.
Ab jetzt ist mit Steinschlag und Gebäudeschäden zu rechnen. Aber dieses Szenario haben wir bereits mehrmals besprochen.
Auf der Tabelle sind nur die Beben zwischen 2.00 Uhr in der Nacht und 6.00 Uhr aufgelistet.

Vom Eldescredo Vulkan im Süden gibt es auch Neues zu berichten.
Seit gestern Nachmittag spukt er wieder vermehrt Lava aus. An der Meeresoberfläche hat sich bereits ein großer bräunlicher Fleck gebildet.
Augenzeugen und auch die Besatzung der Margalef melden rauchende Lavabrocken an der Oberfläche. Die Lavabrocken sind rotbraun und nicht mehr schwarz/weiß, wie noch nach Eruptionsbeginn.
Wahrscheinlich wird er nun von der nachgerückten Magma im Golfo gespeist.
Es bleibt spannend und leider noch ungewisser für unsere Anwohner.

Montag, 31. Oktober 2011

El Hierro Vulkan - Situationsbericht

Um 16.49 Uhr ein Beben der Stärke 3,4 RSk. in 22 km Tiefe. Der Tremor hat etwas nachgelassen, ist aber weiter nervös.

Der Krisenstab geht von einem weiteren Szenario aus. Wie heute bekannt wurde könnten auch Beben in 10 - 15 km Tiefe als Vorläufer eines Ausbruchs gedeutet werden. Auch die Heliumwerte könnten ein Indikator sein. Vor dem Ausbruch im Süden wurden erhöhte Heliumausdünstungen registriert. Entsprechende Messungen laufen nun auch im Golfo.

Ein Kommentar heute aus El Hierro hat mich beschäftigt, den ich hier wiedergeben möchte:

Birgit hat gesagt…

"Ich lebe nun seit über 12 Jahren auf El Hierro und zwar im Golf. Aber ich bin weit entfernt davon, mir ernsthafte Sorgen zu machen. Das geht wohl den meisten Herrenos auch so. Zu ungewiss sind die Spekulationen über Ort, Zeitpunkt und Stärke eines möglichen Ausbruchs, die fast jeden Tag wieder eine andere Tendenz zeigen. Mein "Notfallköfferchen" ist immer noch nicht gepackt und viele "Horrorszenarien" halte ich schlichtweg für übertrieben."


Ich habe mir heute einmal Gedanken gemacht, wie ich auf der Insel La Palma bei einem drohenden Vulkanausbruch reagieren würde.  Auch ich würde solange wie möglich in meinem Hause mit den Tieren ausharren. Würde aber rechtzeitig meine Familie (Frau mit Kindern) in Sicherheit bringen. Auch mein Notfallkoffer wäre längst gepackt. Allerdings wohne ich nicht in so einem Talkessel, wie das Golfotal, der von tausend Meter hohen Steilfelsen umgeben ist und im Falle eines Falles nur wenige Fluchtmöglichkeiten bietet. Ich hätte viele Fluchtmöglichkeiten, auch notfalls zu Fuß.
Also eine etwas andere Ausgangssituation.
Natürlich müssten die Behörden rechtzeitig andere Schulen öffnen, die Altenbetreuung ermöglichen, Notquartiere bereit stellen und vor allem eine vorübergehende Wegzug- Empfehlung aussprechen. Das würde ich erwarten - und genau das ist auf El Hierro bisher ausgeblieben.
Das Ganze ist keine Zwangsmaßnahme oder behördlich verordnete Evakuierung. Sondern eine freiwillige Vorsorgemaßnahme. Ich könnte mir gut vorstellen, daß viele dieser Empfehlung folgen würden. Vieles wäre dann einfacher !

Für den 3.11.11 wurde vom Secretario General del Mar del Ministerio de medio Ambiente ... (kurz Ministerium für Meeresschutz) eine Sitzung einberufen, die den Zustand und die Entwicklung des Meeresgebiet um Restinga beurteilen soll. Dieses Gebiet ist seit 1998 maritimes Schutzgebiet um die Artenvielfalt und Population  der Meeresbewohner zu fördern. Genau dort ist nun der neue Vulkan ausgebrochen. Eingeladen sind das Ozeanographische Institut, Fischer und die Tauchverbände.

Das Forschungsschiff "Roman Margalef" kann voraussichtlich in den nächsten Tagen noch kein Video des neuen Vulkan liefern, da die Sicht durch Schwebteilchen noch zu eingetrübt ist.
Dafür eine neue Nahansicht einer Computer Simulation das heute das Gobierno de Canarias vom Eldiscredo-Vulkan bei Restinga veröffentlicht wurde.

Ansicht von Süden

Ansicht von Osten



El Hierro Vulkan - Tremor verstärkt sich

Der Tremor wird in den letzten Stunden kräftiger und unruhiger. Das kann bedeuten, daß der Magmafluss sich vergrößert oder auf Hindernisse, wie härtere Gesteinsschichten, stößt. Ein weiteres stärkeres Beben dürfte dadurch in den nächsten Stunden ausgelöst werden.



Der Krisenstab hat sich heute Vormittag unerwartet schon wieder getroffen. Ergebnis:  Die Bewohner des Golfotales sollen sich auf eine Evakuierung bei weiterem Ansteigen der Bebenaktivität vorbereiten - aber Ruhe bewahren.
Bei der Sitzung gestern Abend wurde anscheinend das ständige Ansteigen der Bebenstärke nicht genügend in die Überlegungen einbezogen. Ein Blick in unseren Blog hätte ausgereicht.

In eigener Sache:
Überrascht bin ich was aus einer Idee wurde. Ein kleiner Informationsblog, der mangels aktueller Infos und unverständlicher Darstellung entstand. Anscheinend haben viele den gleichen Informationsbedarf wie ich.
Inzwischen hat sich dieser Blog zu einer wichtigen deutschsprachigen Nachrichtenbörse über die Vulkanaktivitäten auf El Hierro entwickelt. Allein über 100.000 Besucher innerhalb der letzten 30 Tage. Darauf bin ich etwas stolz. Es ermuntert mich natürlich genau so weiter zumachen, wie Sie das gewohnt sind.

Danken muß ich den vielen Kommentatoren, die Anfragen fachmännisch beantworten und mir so viel Arbeit abnehmen. Auch für die vielen Mails die mich erreichen meinen herzlichsten Dank. Leider kann ich aus Zeitgründen - ich habe noch einen Beruf und eine Familie - nur wenige beantworten.

Die Kommentarfunktion ist offen für Alle, die einen schnellen und konstruktiven Beitrag oder Ihre Meinung zur Sache einbringen wollen. Bitte nicht "Anonym" sondern unter Ihrem Namen schreiben.
Beleidigungen, Abwertendes oder persönlichen Frust, laden Sie bitte in einem anderen Blog oder Forum ab.

El Hierro Vulkan - in der Ruhe liegt die Kraft

Die Bebenaktivität im Golfo hält weiter an. Zu erwähnen sind, neben den schwächeren Beben, zwei Erdstöße mit mehr als 3,0 auf der Richterskala.
Ein Beben um 2.13 Uhr mit 3,4 RSk. und um 7.13 mit 3,1 RSk. Das gemessene Bebenzentrum lag vor der Golfoküste in 20 bzw. 22 km Tiefe. Im Grunde also keine Veränderung der Situation. Der Tremor (Magmafluss) läuft harmonisch weiter.

Die Entscheidung des Krisenstabes (Pevolca) von gestern Abend, nach dem die jetzige Lage als sicher für die Anwohner angesehen wird und daher keine weiteren Sicherungmaßnahmen notwendig seien, stößt erwartungsgemäß auf Unverständnis.


Foto: La Provincia
Um den Krisenstab einmal zu Personifizieren. Wir haben links den Inselpräsidenten von El Hierro Alpido Armas, Mitte Juan Santana (Vertreter der kanarischen Gesamtregierung) und die Dame rechts: Carmen Morales (Sicherheitsbeauftragte von El Hierro).

Das ist quasi der politische Kopf des Krisenstabes. Die Wissenschaft, wie das Geologische Institut (IGN) oder die CSIS, bringen als beratende Institutionen ihr Wissen und ihre Vorschläge in dieses Gremium ein.
Massive Kritik hagelt es von der Gemeinnützigen Organisation AVCAN (Asociacion Vulcanologia de Canarias). Ein Zusammenschluss von Vulkanologen, Geologen und Hobby- Vulkanologen. Seit vielen Jahren engagiert sich diese Organisation um die Vulkanologie der Kanaren.

"In einem offenen Brief  kritisiert sie den Krisenstab vorhandene wissenschaftliche Ressourcen wie Meeresbiologen, Chemiker und anderes Fachpersonal und Institutionen nicht beteiligt und in ihre Entscheidungen einbezogen habe. Wertvolle neue wissenschaftliche  Erkenntnisse über die Entstehung eines Unterwasservulkan seien daher nicht gewonnen worden und nun für die Forschung verloren. Auch hätten so manche Entscheidungen des Stabes anderst ausgesehen. Verschwendete Zeit, mangelnde Erfahrung und die Missachtung und die Nichtnutzung von vorhandenem Sachverstand hätten nun zu einem Vertrauenverlust in der Bevölkerung und den Medien geführt.
Dem Krisenstab muß klar sein, daß er den Überblick und die ganze Dimension über die tatsächliche Lage, aus Mangel an wissenschaftlichen Wissen, nicht hat.
Die Bevölkerung ist heute anspruchsvoll und verlangt eine umfassende Erklärung. Ein Beispiel sollte man sich an anderen Ländern nehmen, die ähnliche Krisensituationen bewältigt haben."

Auffallend ist auch, daß nur spanische Wissenschaftler vor Ort sind. Die Kollegen aus Island würden sicher gerne mit ihrem Wissen und der jüngst gemachten Vulkan Erfahrung hier einige brauchbare Dinge beisteuern.

Warum die Bevölkerung von El Hierro trotz der drohenden Gefahr relativ ruhig und abwartend reagiert, hat vielleicht noch einen ganz anderen Grund. In einem der nächsten Beiträge möchte ich mal auf die Mentalität und die Grundeinstellung der Herrenos näher eingehen.

Sonntag, 30. Oktober 2011

El Hierro Vulkan - so kann man es auch sehen

Der Krisenstab Pevolca sieht keine Notwendigkeit zum jetzigen Zeitpunkt weitere Maßnahmen zu ergreifen. Das ist grob zusammengefasst das Ergebnis der heutigen Krisensitzung.
Wie der Direktor für Seguridad y Emergencias (Sicherheit und Notfälle) del Gobierno de Canarias, Juan Santana erklärte, gebe es wohl eine verstärkte seismische Bewegung im Golfo, die aber keine Gefahr für die Anwohner darstellt. Noch seien die Beben in 20 km Tiefe und bedeuten jetzt noch keine Eruptionsgefahr. Die Warnstufe für Frontera bleibt auf "Gelb" und das Tunnel 24 Stunden geöffnet.

Eine beruhigende Feststellung und Entscheidung des Krisenstabes.

In der Zwischenzeit rumort es im Untergrund weiter. Seit 15.30 Uhr bis um 21.00 Uhr - 24 gemessene Erdstöße mit einer Stärke von über 1,5 RSk. Davon eines um 18.03 Uhr mit 2,8 und ein weiteres um 18.57 mit 3,2 auf der Richterskala.

Aber es besteht nicht geringste Gefahr - so der Krisenstab.

El Hierro Vulkan - Krisenstab tagt

Wie bereits erwartet ereignete sich um 13.05 Uhr ein weiteres Beben mit 3,9 RSk. und um 15.23 Uhr von 3,2 RSk. Dazwischen mehrere kleinere Erdstöße. Inzwischen gehen auch die Wissenschaftler, noch nicht offiziell, von einer weiteren Eruption diesmal im Golfo aus. Wahrscheinlich sei ein Ausbruch im Küstenbereich, also im ufernahen Meer. Möglich sei aber auch ein Ausbruch in der Talebene. Kein Wissenschaftler möchte aber dem Krisenstab vorgreifen.
Der Krisenstab (PEVOLCA) tagt im Moment. Eine Entscheidung soll in Kürze fallen.
Zum Verstehen: Der Krisenstab ist ein politisches Instrument. Wissenschaftler sind nur beratende Mitglieder, also technische Gutachter. Entschieden wird von den Politikern. Das letzte Wort hat der Vorsitzende des Krisenstabes und das ist der Inselpräsident Sen. Armas.

Bleibt heute nur zu hoffen, daß die Gefahr erkannt wurde und nicht wieder eine wachsweiche Entscheidung dabei heraus kommt. Auch werden z. B. bei einer Alarmstufe "Rot" Finanzquellen in Madrid angezapft.


Die kumulierte Energiekurve spricht Bände. Die Tabelle umfasst den gesamten Zeitraum vom 16.7.11 bis heute. Gerade in den letzten Tagen steigt die Kurve förmlich senkrecht in den Himmel.

Die "grüne Brühe" hat inzwischen den kompletten Golfo erfasst. Anwohner berichten von starkem Schwefelgeruch.
Das Forschungsschiff "Ramon Margalef" wurde inzwischen auch wieder gesichtet. Es kreuzt vor dem Golfotal und untersucht den Meeresgrund auf mögliche Gasabsonderungen, Risse und evtl. entstehende Schlote.

Ich bleibe dran. Sobald Neues bekannt wird, melde ich mich.

El Hierro Vulkan - trügerische Nachtruhe

Nach einer relativ ruhigen Nacht ging es pünktlich zum Morgengebet Schlag auf Schlag weiter.
Um 7.13 Uhr (Sommerzeit) mit einem Beben der Stärke 3,2 Richterskala und der Hammer um 7.46 Uhr mit 3,9 RSk.
Das stärkste Golfobeben bisher. Nicht mehr lange wird es dauern, bis 4,0 oder noch mehr erreicht wird. Dann wird es gefährlich. Gefährlich für die Menschen im Golfotal. So langsam würde ich nun mein Köfferchen packen und Unterkunft für die nächsten Tage außerhalb des Tales suchen. Alle materiellen Schäden sind ersetzbar, Leben und Gesundheit aber nicht. Das ist meine persönliche Meinung und Einschätzung der Lage. Der Vulkan ist unberechenbar.
Von 15.o4 Uhr gestern, dem 3,6 Beben, verlief der Abend und die Nacht ruhig. Es gab wohl 27 Erdstöße zwischen 1,7 - 2,9.
Eine Erholungsphase für den Vulkan, um heute Morgen sich heftiger denn je zurückzumelden. In der Tremor Aufzeichnung kann durch die heutige Zeitumstellung nicht einfach eine Stunde ersatzlos gestrichen werden. Daher ist noch die Sommerzeit gültig.

Wie wird es weiter gehen? Ich denke die Erdbebenaktivitäten werden weiter zu nehmen und es wird auch zu einer Entladung, also einem Vulkanausbruch kommen. Wo der Ausbruch stattfinden wird - ich hoffe nicht in der Golfo Region, aber auszuschließen ist das nicht. Vielleicht öffnet sich der Seitenschlot "Eldiscreto" im Süden wieder oder es kommt zu einer Eruption im Golfo Küstenbereich.

Ziemlich sicher bin ich mir - falls es dazu kommt, daß das Ereignis innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfindet. Aber alles Spekulation, mein Gespür und nur meine persönliche Einschätzung.
Der Vulkan läßt sich nicht in die Karten schauen.