Mittwoch, 21. Mai 2014

Die kleine Schwester - Insel im Indischen Ozean

Das Double:
Nur auf den ersten Blick gleicht die Insel links El Hierro. Mit seinem ausgeprägten Schwalbenschwanz auf der Westseite und dem längeren Südteil sind bei näherer Betrachtung zum darunter liegenden Original aber schon die Unterschiede zu erkennen.


Es ist eine Aufnahme mit dem Radarsatellit TerraSAR-X des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) von der Weihnachtsinsel. Nicht nur Osterinseln sondern auch eine Weihnachtsinsel gibt es auf unserem Planeten. Sie gehört politisch zu Australien und liegt 2616 Kilometer von Perth entfernt mitten im Indischen Ozean. Auch sie ist vulkanischen Ursprung mit einer ähnlich schroffen und steilen Küstenregion. Auch eine Art "Golfotal" ist im Nordwesten zu erkennen.
Mit rund 135 km² ist sie nur halb so groß wie El Hierro (268 km²). Die höchste Erhebung ist der Murray Hill mit 361 m (Malpaso auf El Hierro 1501 m). Nur 2072 Einwohner (Stand 2011) leben auf der Weihnachtsinsel (El Hierro 9000 oder etwas weniger).

Sie ist geografisch also die kleine Schwesterinsel zu El Hierro auf der anderen Seite unserer Erde. Nach einem Flug von über 11.404 km (Frankfurt - Christmas Island) kann dort - nach mehrfachem Umsteigen - gelandet werden. Auch sie hat nur einen kleinen Flugplatz für den Regionalverkehr in Nähe der Hauptstadt Flying Fish Cove. Die Uhr muss um +6 Stunden vorgestellt werden.

Die Inseloberfläche ist fast komplett mit tropischem Regenwald bedeckt. Auf der Weihnachtsinsel gab es auch eine Eisenbahnstrecke, die Christmas Island Phosphate Railway, die für den Phosphatabbau errichtet wurde, heute aber stillgelegt ist. Ein Regeneratives Energie Projekt gibt es dafür allerdings dort noch nicht.

Was auf El Hierro der Lagarto gigante - die El-Hierro-Rieseneidechse ist, sind auf der Weihnachtsinsel die rotgefärbten Weihnachtsinsel-Krabben (Gecarcoidea natalis). Diese Tiergattung kommt nur hier und auf den Kokosinseln vor. Jedes Jahr im November (je nach Mondphase) strömen Millionen von Krabben aus dem Wald zur Küste, um dort ihre Eier ins Meer abzugeben.
Einige Gemeinsamkeiten, aber keine derzeit aktiven Vulkane.




Während es auch unter El Hierro derzeit nur leichte Beben gibt, wollen wir einen Blick auf die Gesamt- Bebengrafik seit 2011 werfen (zum Vergrößern anklicken).

Neu hinzu gekommen sind im März 2014 die roten Beben (weißer Pfeil) im Norden der Insel. Dieser Bereich blieb in der Vergangenheit weitgehendst von Erdstößen verschont. Rechts davon die Tiefengrafik zeigt die Nord/ Südausdehnung der Aktivität. Weit über die sichtbaren Inselgrenzen reicht das Aktivitätsfeld und damit wahrscheinlich die Magmakammer hinaus.
Im unteren Teil der Grafik hat sich ein richtiger Magma-Dom (roter Pfeil) gebildet. Alle Hauptaktivitäten strahlen von diesem Punkt (weißes Kreuz) unter dem Berg Tanganasoga an der Golfo- Abbruchkante aus. Hier konnte sich die Magma schon am weitesten zur Inseloberfläche voran arbeiten.

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